Maronen – der gesunde Snack der Herbst- und Winterzeit

Maronen sind vor allem jetzt in den Herbst- und Wintermonaten wieder hoch im Trend. Doch Maronen sind nicht nur richtig lecker, sondern dank der wertvollen Inhaltsstoffe auch richtig gut für die Gesundheit. Sie sind deutlich mehr als nur ein geschmackvoller Winter-Snack.
Die Nussfrucht kann auf viele verschiedene Weise zubereitet werden und ist somit in der Küche ein sehr beliebtes Food.
Erfahren Sie hier mehr über Maronen, ihre gesundheitlichen Vorteile und ihr breitgefächertes Verwendungsspektrum.

Esskastanie oder Maroni?

Ist eine Esskastanie ein und dasselbe wie die Maroni? Nein, nicht ganz, es gibt einen feinen Unterschied.
Sowohl die Esskastanie als auch die Maroni gehören zur Familie der Kastanien, doch Maronen sind eine Weiterzüchtung der Esskastanien. Beide Arten unterscheiden sich zudem in optischer wie auch in geschmacklicher Hinsicht. Maroni sind herzförmig und haben einen intensiv-süßlichen Geschmack. Eine Esskastanie, ist deutlich kleiner, runder und auch dunkler als die Maroni.
Bereits vor über 2000 Jahren wuchsen die Esskastanien in Zentralasien und haben sich von dort aus in die ganzen Mittelmeerregionen verbreitet. Esskastanien wachsen am Baum und gehören botanisch zur Gattung der Buchengewächse. Sie gedeihen heutzutage optimal überall dort, wo ein mild-warmes Klima herrscht.
Die meisten Esskastanien und Maronen kommen aus dem Süden Frankreichs, aus der Türkei, Spanien und Italien zu uns nach Deutschland.

Erntezeit und Saison der Esskastanien

Die Erntezeit beginnt im Herbst und reicht bis weit in den November hinein. Vereinzelt können auch noch im Dezember Esskastanien geerntet werden, je nach Art der Kastanie.
Die reifen Früchte fallen zwischen September und Oktober auf den Boden. Dabei platzt die Schale auf, sodass die Esskastanie zum Vorschein kommt. Sie muss also nur noch vom Boden aufgesammelt werden. Die Maronen werden im November händisch von den Bäumen gepflückt.
Essbare Kastanien lassen sich in zwei Gruppen einteilen, nämlich in gewöhnliche Esskastanien sowie in die echten Maroni.

Ein gesunder Snack an kalten Herbst- und Wintertagen

Maronen sind ein Klassiker im Herbst und auf winterlichen WeihnachtsmärktenSowohl in den Mittelmeerländern als auch bei uns in Deutschland gehört es traditionell an kalten Herbst- und Wintertagen einfach mit dazu, köstlich Maroni zu naschen. Die Edelkastanien werden in Öfen geröstet und warm gegessen. Was für uns heute purer Genuss ist, war für unsere Vorfahren noch überlebensnotwendig: Für sie waren Esskastanien nämlich ein preiswertes, oft sogar kostenloses und sehr nahrhaftes Lebensmittel. Noch lange Zeit bevor Mais und Kartoffeln im europäischen Raum richtig Fuß fassen konnte, waren Esskastanien für die überwiegende Bevölkerung sozusagen ein Grundnahrungsmittel. In den meisten Fällen wurden die essbaren Nussfrüchte zu Mehl weiterverarbeitet, aus dem schließlich Brot gebacken wurde. Vor allem für die arme Bevölkerung in den Bergen waren die Esskastanienbäume wahre Lebensretter.
Der hohe Stärkegehalt in Esskastanien sorgte also für eine langanhaltende Sättigung und lieferte dem Körper gleichzeitig viele gesunde Nährstoffe. Aus diesem Grund wurde die Leckerei auch als „Kartoffel der Armen“ oder „Brot des armen Mannes“ bezeichnet.

Maronen und Esskastanien sind also richtige Multitalente und ein wichtiger Bestandteil einer gesunden und vollwertigen Ernährung.

Maronen – warum sind sie so gesund?

In gesundheitlicher Hinsicht haben Maronen und Esskastanien einiges zu bieten. Vor allem zur Hauptsaison im Herbst und im Winter sollten wir daher öfter zu den Nussfrüchten greifen.
Es gibt viele verschiedene Rezepte und Variationen, um Maronen zu genießen.

Esskastanien für ein gesundes Nerven- und Herz-Kreislauf-System

Esskastanien regulieren den Blutdruck und tun auch dem Nervensystem richtig gut. Das liegt vor allem am Mineralstoff Kalium, der in Maronen in einer besonders hohen Konzentration zu finden ist: Rund 707 Milligramm Kalium stecken in Gramm Maroni. Dieses Kalium kann überschüssiges Natrium im Organismus neutralisieren und die Ausscheidung über die Nieren unterstützen.
Durch unser modernes und ungesundes Ernährungsverhalten nehmen wir viel zu viel Natrium auf, da wir üblicherweise zu salzreich essen. Das ist aber in vielen Fällen ein bedeutender Mitverursacher für einen zu hohen Blutdruck.

Eine kaliumreiche und zugleich natriumarme Ernährungsweise ist eine sehr wichtige Präventionsmaßnahme gegen gefährliche Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Auch bei Stress und Ärger sollten Sie lieber zu Esskastanien anstatt zu Schokolade greifen. Die Nussfrüchte sind definitiv der gesündere Snack und schmecken mindestens genauso gut. Esskastanien stärken aber nicht nur das Nervensystem, sondern können auch bei physischer und psychischer Erschöpfung wahre Wunder wirken. Dafür sorgt der hohe Anteil an wertvollen B-Vitaminen, insbesondere an Vitamin B1, B2, B3 und B6. Diese Mikronährstoffe braucht der Körper für einen leistungsfähigen Energiehaushalt und ein gesundes Nervensystem.

Tipp: Kennen Sie Maronencreme? Für alle die Schoko-Nuss-Aufstriche durch eine gesunde Alternative ersetzen möchten, ist Maronencreme ein idealer Brotaufstrich!

Umfassender Schutz für den Körper mit wertvollen Vitaminen

Zusätzlich zu wertvollen B-Vitaminen stecken in Maronen auch noch hohe Vitamin-C-Mengen. Im Vergleich zu Kartoffeln, Soja oder Linsen liefern Esskastanien deutlich mehr Vitamin C. Natürlich steckt dieser wichtige Mikronährstoff auch in zahlreichen Gemüse- und Fruchtsorten wie etwa in Brokkoli, in Spinat oder in Zitrusfrüchten, doch Maronen bringen zur Herbst- und Winterzeit definitiv eine gesunde geschmackliche Abwechslung auf den Tisch.

Der hohe Vitamin-C-Gehalt macht Maronen zu einem echten Immun-Power-Booster und hilft dem Organismus somit, sich vor diversen Infektionserkrankungen und Entzündungen zu schützen. Doch nicht nur die Immunabwehr profitiert von diesem essenziell wichtigen Vitamin, sondern auch das körpereigene Bindegewebe. Das Vitamin soll einen straffenden Effekt auf das Bindegewebe haben und somit sind Esskastanien ein super Food gegen lästige Cellulite.
Wissenschaftlichen Forschungsstudien zufolge soll ein hoher Vitamin-C-Anteil das Entstehungsrisiko für Arteriosklerose und Schlaganfälle senken. Insgesamt wird das Gesamt-Cholesterin im menschlichen Körper in eine gesunde Balance gebracht und das sorgt für eine insgesamt besser Herz- und Gefäßgesundheit.

Maronen wirken als natürliche Antioxidantien

In Maronen steckt zudem Vitamin E, das zusätzlich zum Vitamin C ein sehr wichtiges Antioxidans ist. Es bekämpft schädliche freie Radikale und neutralisiert sie. Das ist von essenziell wichtiger Bedeutung im Kampf gegen eine frühzeitige Hautalterung.
In Edelkastanien finden sich zudem die schützenden und antioxidativ wirkendenden sekundären Pflanzenstoffe „Lignane“ und „Flavonoide“. Eine Ernährung, die aus hochwertigen Flavonoiden besteht, kann die Entstehungsgefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen maßgeblich senken und auch das Risiko für die Entstehung von Leberkrebs verringern (vgl. Durazzo et. Al. 2013).
Des Weiteren sollen Lignane zur Gruppe der pflanzlichen Hormone, der sogenannte Phytoöstrogene, gehören. Sie bilden einen sehr wirksamen Schutz vor bestimmten Krebserkrankungen, zum Beispiel in Darm und Brust.

Esskastanien als Schlank-Food

Esskastanien enthalten vielfältige einfache und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die Linolen- sowie die Linolsäure. Dadurch können beispielsweise die Cholesterinwerte in einen gesunden Wertbereich gebracht werden.
Wer sich gesund, ausgewogen und vollwertige ernähren möchte, darf ruhig zu Esskastanien greifen, denn sie gefährden die Traumfigur nicht. Im Gegenteil: Im Vergleich zu anderen Nusssorten enthalten Esskastanien nur knapp 2 % Fett. Dennoch greift auch hier das Motto: „Die Dosis macht das Gift“, denn auch wenn Maronen verhältnismäßig wenig Fett enthalten, so haben sie doch einen recht hohen Kohlenhydratanteil.
Maroni enthalten aber viele wertvolle Ballaststoffe und sorgen somit nicht nur für eine langanhaltende Sättigung, sondern auch für eine gute Darmgesundheit.

Esskastanien als wertvolles basenbildendes Lebensmittel

Viele Lebensmittel wie zum Beispiel Brot, Milchprodukte oder Pasta sorgen dafür, dass sich in unserem Körper ein Säureüberschuss anreichert. Langfristig gerät der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht und es kommt zu verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen. Maronen sind hier das ideale Food, um mehr Balance in den eigenen Organismus zu bringen: Sie sind sättigend, glutenfrei und ein ideales basisches Lebensmittel.
Eine kaliumreiche und basenüberschüssige Ernährungsweise optimiert die Verdauungsprozesse und vermindert Blähungen, Magenschleimhautreizungen, Sodbrennen und Völlegefühl. Anstatt zu ungesunden Weißmehlprodukten und Fertiggerichten voller Zusätze, Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker zu greifen, sollten Sie lieber Esskastanien auf den Tisch bringen.
Bereits der hohe Kaliumanteil – ein basischer Mineralstoff – neutralisiert den Säureüberschuss im Körper und sorgt somit für eine bessere innere Balance.

Tipp:
Eine basische Ernährungsweise empfiehlt sich auch für Arthrose- und Rheumapatienten, die einen Säureüberschuss durch die tägliche Ernährung vermeiden sollten.

Maronen für starke und belastbare Knochen

Eine basische Ernährung tut aber nicht nur dem Darm und dem Magen gut, sondern auch den Knochen. Zusätzlich zu den erwähnten wertvollen Mineralstoffen und Vitaminen, enthalten Maronen nämlich auch Kalzium, ein essenzieller Knochenbaustoff.
Der Kalziumanteil in Maronen ist deutlich niedriger als derjenige in Mandeln, dennoch sind auch Esskastanien eine sinnvolle Ernährungsergänzung und auch eine geschmackliche Abwechslung.

Auch der bereits erwähnte hohe Kaliumanteil, der in Maronen zu finden ist, leistet einen maßgeblichen Beitrag zur Knochengesundheit. Kalium führt nämlich dazu, dass weniger Kalzium aus dem Organismus ausgeschieden wird: Somit verbleibt mehr davon im Körper und kann in den Knochenbau eingelagert werden. Auf diese Weise wirken Maronen präventiv gegen einen möglichen Knochenschwund (Osteoporose).
Auch Menschen, die häufig an muskulären Krämpfen leiden, sollten öfter zu Esskastanien greifen, denn die Kombination aus Kalzium und Kalium wirkt hier sehr wohltuend.

Achten Sie beim Maroni Einkauf auf Frische

Frische Maroni sollten immer einen schönen Glanz haben. Wenn sie matt sind, könnten sie schon älter und unter Umständen eingetrocknet sein. Auch kleine Löcher in den Maronen sind kein gutes Zeichen, denn hier könnten die Kastanien von Würmern befallen sein.
Maronen sollten zudem nicht zu leicht sein.
Wer es ganz genau wissen möchte, kann zuhause eine Maroni-Frischetest durchführen: Legen Sie die Edelkastanien dafür in lauwarmes Wasser. Wenn sie auf den Boden der Schüssel hinabsinken, sind die Maronen frisch und können bedenkenlos gegessen werden.

 

Quelle / Studie:

Durazzo, A. (1), Turfani V., Azzini E., Maiani G., Carcea M. (2013, Oktober 15). Phenols, lignans and antioxidant properties of legume and sweet chestnut flours. PubMed.: doi: 10.1016/j.foodchem.2012.09.062
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23692751/